Die Krankenhaussuche der Weissen Liste wurde zu Ende April 2024 nach knapp 15 Jahren Betrieb eingestellt. Zuvor wurde sie Ende 2021 grundlegend überarbeitet und im Juli 2023 um eine neue Empfehlungsfunktion für häufige Behandlungen ergänzt. Auf Grundlage des Krankenhaus-Transparenzgesetz steht ab Mai 2024 ein zentrales Krankenhaus-Suchportal des Bundes bereit. Die Anwendungserfahrung und Forschungsergebnisse der Weissen Liste sollen als Vorbild dienen.

Mit der zuletzt eingeführten Empfehlungsfunktion wurde Patienten deutlicher und präziser gezeigt, welche Krankenhäuser für ihre Behandlung am besten geeignet sind. Grundlage hierfür sind wissenschaftliche Studien zur optimalen Vermittlung von medizinischen Qualitätsdaten sowie eigene Analysen, Befragungen sowie Experten- und Nutzertests. Die Weisse Liste betreibt bereits seit 2008 eine Krankenhaussuche. Projektpartner sind Patienten- und Verbraucherverbände.

Für Nutzer erfahrbar ist vor allem die auf wissenschaftlicher Grundlage verbesserte Aufbereitung und Darstellung der Qualitätsinformationen.

Neue Funktionen und kontextbezogene Hinweise geben den Nutzern stärker als bislang Orientierung.
Wesentliche Neuerung ist ein Such- und Vorschlagsalgorithmus mit rund 2 Millionen Datensätzen, der erstmals auch eine Suche mit genau bestimmbaren Behandlungsanlässen zulässt.

Der Ergebnis- und Empfehlungsalgorithmus durchsucht jährlich aktualisierte Qualitätsdaten zu rund 2.000 deutschen Krankenhäusern.

Im Hintergrund ermöglicht eine Ontologie mit mehr als 200.000 Querverbindungen eine medizinisch sachgerechte, automatisierte Auswahl aus 28.000 Behandlungs- und 13.000 Krankheitsdefinitionen.

Für bestimmte Behandlungen – Hüft- und Knie-TEP sowie Brustkrebs-OP – wird ein Composite Measure berechnet, der auf Grundlage verfügbarer Daten mehrere Qualitätsaspekte verrechnet und eine gesamthafte Qualitätseinschätzung ermöglicht.

Durchsucht werden zudem die Daten von mehr als 14.000 medizinischen Fachabteilungen.

Belastbare Befragungsdaten echter Krankenhauspatienten

Hinzu kommen eine halbe Million aktuelle Ergebnisse der Weisse Liste Patientenbefragung, durchgeführt von den Krankenkassen AOK und KKH.

Ärztinnen und Ärzte können mit der Weissen Liste ihre Patientinnen und Patienten bei der Krankenhauswahl unterstützen

Für Ärzte und Experten stehen eigens entwickelte, detaillierte Such- und Filterfunktionen bereit. Auf Nachfrage dürfen Ärztinnen und Ärzte ihren Patienten ein Krankenhaus empfehlen (mehr dazu im „Weißbuch Qualitätstransparenz„). Mit der neuen Krankenhaussuche wird eine gemeinsame Entscheidungsfindung leicht gemacht.

Fakten zur Krankenhaussuche

Neu gedacht, wissenschaftlich fundiert, nutzerorientiert umgesetzt

  • automatisierte Interpretation des Nutzer-Suchbegriffs (hilfsweise über die Nutzerentscheidung), um wahlweise nach Krankenhäusern passend zu gesuchten Behandlungen (OPS) oder Krankheiten (ICD) zu suchen.
  • Vorschläge für häufige Behandlungen und/oder Krankheiten, die zum Suchbegriff passen (automatisierte Häufigkeitsermittlung mit aktuellen Abrechnungsdaten)
  • Suche mit medizinischen Suchbegriffen, Synonymen und in vielen Fällen laiensprachlichen Synonymen möglich
  • Suche mit ICD- und OPS-Codes (auch endstellig)
  • intelligente, mehrstufige Suchfunktion nach Fachabteilungen (Berücksichtigung von fach- und laiensprachlichen Synonymen)
  • Anzeige von zum Suchanlass passenden Krankenhäusern
  • Für bestimmte Behandlungen wird aus verschiedenen Qualitätsaspekten eine gesamthafte „Weisse Liste Qualitätseinschätzung“ ermittelt, auf deren Basis Empfehlungen angezeigt werden. Lesen Sie hier mehr zur Qualitätsbewertung mit Composite Measure.
  • Ermittlung und Darstellung der Eignung anhand eines wissenschaftlich fundierten Regelwerks (Geräte, Personal, Behandlungsschwerpunkte gem. Leitlinien; für viele Behandlungsanlässe verfügbar)
  • Ermittlung und zusammengefasste Darstellung der Behandlungsqualität auf Grundlage der gesetzlichen Qualitätssicherungkontextsensitiv passende Filtermöglichkeiten
  • automatisierte Anzeige von Fachabteilungen, die die gesuchte Behandlung durchführenautomatisierte Auswahl und Anzeige von Erfahrungsberichten (falls verfügbar) zu angezeigten Fachabteilungen
  • „Suche für ein Kind“ zeigt zum Behandlungsgrund passende Krankenhäuser mit Kinderabteilungen und bietet eigens für Kinder relevante Filterfunktionen
  • Für Menschen mit Behinderungen oder anderen Erfordernissen gibt es detaillierte Filtermöglichkeiten in Bezug auf Barrierefreiheit und andere Unterstützungsmöglichkeiten
  • Krebspatienten finden Hinweise auf die von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten oder anerkannten Krebszentren und können die Suchergebnisse gezielt nach diesen filtern
  • Schlaganfall-Risikopatienten können Stroke Units gem. den Regeln der Deutschen Schlaganfallhife in der Nähe finden
  • Mit dem zuschaltbaren Expertenmodus, etwa für Ärztinnen und Ärzte, ist eine Suche nach ICD- und OPS-Codes (inklusive ICD-/OPS-Suchvorschlägen) bis hin zu Endstellern oder mit ICD-/OPS-Gruppen möglich. Alternativ steht ein ICD-/OPS-Fachkatalog zur Verfügung, aus dem eine Suche ausgelöst werden kann
  • automatische Auswahl, Berechnung und Anzeige der für den Suchanlass aussagekräftigsten verfügbaren
  • Qualitätsinformationenautomatische Priorisierung von Informationen nach Relevanz (irrelevante und damit ggf. irreführende Informationen, etwa die Bettenzahl, werden nicht dargestellt)
  • wissenschaftlich fundierte, sachgerechte Datenaggregation für nutzerfreundliche Darstellung
  • Interpretationshilfen für einzelne Qualitätsdaten durch bundesweit vergleichende Eingruppierung der Krankenhäuser
  • konsistente Interpretationshilfe durch Sterne-Symbolik
  • sachgerechte, aussagekräftige Berechnungsgrundlagen: bspw. strikte Trennung von ambulanten/stationären Fallzahlen und ICD-/OPS-Fällen zur Vermeidung irreführender Ergebnisse
  • Sämtliche Datenquellen, Berechnungs- und Darstellungsmethoden sind offen dargelegt
  • Passende Gesundheitsinformationen: kontextsensitiver Hinweis und Verlinkung auf verlässliche Gesundheitsinformationen des IQWiG (gesundheitsinformation.de)
  • Zweitmeinungsangebote: Bei Behandlungen, für die eine Zweitmeinung medizinisch sinnvoll ist, erfolgt ein entsprechender Hinweis auf Grundlage aktueller Gesetzgebung
  • Mindestmengenregelungen: kontextsensitiver Hinweis auf geltende Mindestmengenregelungen
  • Erfahrenere Krankenhäuser: Automatisierter Hinweis anhand der Datenlage, falls es erfahrenere Krankenhäuser außerhalb des eingestellten Suchradius gibt
  • Filtermöglichkeiten: Je nach Suchanlass werden passende Filtermöglichkeiten angeboten, darunter das Vorhandensein von Fachzertifikaten sowie Detailmerkmale zu Austattung und Personalqualifikation
  • Entscheidungshilfe: In die Suche eingebunden sind Informationen, wie Patienten am besten bei der Suche und Auswahl eines geeigneten Krankenhauses vorgehen sollten

Ansprechpartner

Johannes Strotbek

Johannes Strotbek

Senior Project Manager

T: 030.27 57 88-320
E: johannes.strotbek@bst-gesundheit.de

Hannah Wehling

Hannah Wehling

Senior Project Manager

T: 030.27 57 88-326
E: hannah.wehling@bst-gesundheit.de

Teilen Sie diese Seite

keyboard_arrow_up